Celebration of Life

Henry H. Arnhold

Es war eine beeindruckende Gedenkveranstaltung, eine Feier des Lebens: Am 2. April 2019 wurde der verstorbene Ehrensenator der TU Dresden, Henry H. Arnhold, in der New Yorker New School mit einer „Celebration of Life“ gewürdigt. Rund 800 geladene Gäste, Familienmitglieder, Freunde und Weggefährten waren zusammengekommen, um gemeinsam an den gebürtigen Dresdner zu erinnern, der Kultur, Wissenschaft und öffentliches Leben in New York und den USA sowie nach 1990 auch in seiner alten Heimatstadt nachhaltig gefördert hat. Henry Arnhold hat zudem viele international tätige Hilfsorganisationen in den Bereichen Medizin, Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen, Klimaschutz und Flüchtlingshilfe ins Leben gerufen.

Eingeladen von der Familie Arnhold, übermittelte Hans Vorländer stellvertretend für die vielen Freunde und Partnerinstitutionen aus Dresden in seiner Gedenkrede die Grüße von Ministerpräsident Michael Kretschmer, Staatsministerin Eva-Maria Stange und Oberbürgermeister Dirk Hilbert sowie des Rektors der TU Dresden, Hans Müller Steinhagen, der Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Marion Ackermann, und des Rektors der Palucca Hochschule für Tanz, Jason Beechey.

In seiner Ansprache würdigte Vorländer das große Engagement, mit dem Henry Arnhold die philanthropische Tradition seiner Familie nach 1990 in Dresden wieder zu neuem Leben erweckt hatte. Seinem Motto „Continue to build bridges“ folgend unterstützte Henry Arnhold seitdem eine Vielzahl von Projekten und Initiativen, die den Austausch von Menschen und Ideen in Dresden zum Ziel haben. An der TU Dresden entstand so die Henry Arnhold Dresden Summer School – ein internationales Programm, das seit 2012 jedes Jahr Nachwuchswissenschaftler und junge Museumsfachleute nach zum Austausch mit den großen Kulturinstitutionen nach Dresden einlädt.

>> Programm der Veranstaltung

>> Text der Ansprache

Henry H. Arnhold

Henry H. Arnhold, (1921-2018) wurde in Dresden geboren und stammte aus der Dresdner Bankiersfamilie Arnhold. Als eines von fünf Kindern von Heinrich Arnhold und seiner Frau Lisa, geborene Mattersdorff, wuchs er zunächst in der Villa der Familie in der Dresdner Tiergartenstraße auf und besuchte die Kreuzschule. Nach dem Tod Heinrich Arnholds 1935 und unter dem Eindruck der sich verschärfenden Judenverfolgung, der das Bankhaus durch „Arisierung“ zum Opfer fiel, sah sich die Familie in Deutschland zunehmenden Repressalien ausgesetzt. Zum Zeitpunkt des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs war Henry Arnhold zu Besuch bei einem Schulfreund in Norwegen, wo er zunächst blieb. Nach der Besetzung Norwegens durch deutsche Truppen im April 1940 wurde er verhaftet, floh nach Schweden und gelangte über Kuba im April 1942 in die USA, wohin seine restliche Familie inzwischen emigriert war.

Nach einem kurzen Studium an der University of California in Los Angeles und drei Jahren im Dienst der U.S. Army trat er in das Familienunternehmen in New York, die Investmentbank Arnhold & S. Bleichroeder, ein, wo er ab 1960 als Chairman diente.

Nach der friedlichen Revolution von 1989 führte die Familie Arnhold in Dresden ihr traditionell gepflegtes bürgerschaftliches Engagement und Mäzenatentum fort und unterstützte die Sanierung des Georg-Arnhold-Bades und den Wiederaufbau von Frauenkirche und Synagoge. Seitdem hat Henry Arnhold den Austausch von Studierenden zwischen New York und Dresden und die Dresdner Museumslandschaft in großzügiger Weise gefördert. Im Mai 2011 ernannte ihn die TU Dresden zum Ehrensenator, ein Titel, der bereits seinem Großvater, Vater und Onkel verliehen worden war. Henry Arnhold war Träger des Sächsischen Verdienstordens und des Großen Verdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland. Er starb am 23. August 2018 in New York.

Continue to build Bridges
Reden zur Verleihung der Ehrensenatorwürde der TU Dresden an Henry Arnhold
25.05.2011

Nachruf der TU Dresden

Nachruf der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden

Nachruf der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden

Nachruf der New York Times